Formen von Beitelheften
Formen von Beitelheften (Griffformen)
Das Wort "Heft" ist ein alter germanischer Begriff und bedeutet "Haltvorrichtung". Man kennt den Ausdruck eher von "anheften", also etwas "zum Halten bringen".
Zu früheren Zeiten gab der Tischler dem Schmied den Auftrag ihm ein Beitel in einer bestimmten Form herzustellen. Das Heft oder den Griff fertigte sich der Tischler dann selber nach seinen Vorstellungen individuell an. Erst in den letzten 100 Jahren konnte man die Hefte zusammen mit dem Schmiede oder Gußteil erwerben. Damit verschwand aber auch die Vielfalt von Heftformen, da die Beitelfirmen ja eher das Schmiede- oder Gußteil herstellten und die Hefte vorwiegend Zukaufteile waren. Dies trifft nach meinen Beobachtungen eher auf Deutschland zu. In der englischen Literatur und bei Auktionen habe ich eine Fülle von Heftformen und Materialien gefunden.
Natürlich ist es erst mal wichtig, daß das Heft gut in der Hand liegt und die Kraft der Hand oder des Klüpfels gut auf das Werkstück übertragen werden kann. Aber unbestritten unterstützt ein ergonomisch und ästhetisch ansprechendes Heft - wie eigentlich das gesamte Werkzeug - die Freude ein handwerklich hochwertiges Werkstück entstehen zu lassen.
Formen von Beitelheften vorwiegend im deutschsprachigen Raum
Bauart: Beitel mit Angel
Bauart: Beitel mit Angel
Bauart: Beitel mit Angel
hier
Bauart: Beitel mit Angel
Bauart: Beitel mit Angel
Bauart: Beitel mit Angel
vernickelte Zwinge und Schlagring und Schlagkappe
Bauart: Beitel mit Angel
eckig, mit eingelassener Zwinge Firma Bracht
Bauart: Beitel mit Angel
Drahtspirale und Schlagring
Bauart: Beitel mit Angel
Firma Bracht
Bauart: Beitel mit Angel
2 Komponenten, abgeflacht
Bauart: Beitel mit Angel
abgeflacht
Bauart: Beitel mit Angel
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Formen von Beitelheften vorwiegend im englischsprachigen Raum
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
Buchsbaum
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
Buchsbaum
Bauart: Beitel mit Angel
Buchsbaum
Bauart: Beitel mit Angel
Buchsbaum
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Tüllenbeitel, Düllbeitel
Esche
Bauart: Tüllenbeitel, Düllbeitel
Esche
Bauart: Tüllenbeitel, Düllbeitel
Esche
Bauart: Beitel mit Angel
Buche
Bauart: Beitel mit Angel
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Quellen:
Nr. 1-16: Ward & Payne, 1911
Oberflächenbeschaffenheit der Hefte
Einige Hersteller versehen die Werkzeuge mit lackierten Heften. Solange es sich hier um einen hautverträglichen Lack handelt, ist nichts dagegen einzuwenden. Bei schwitzigen Händen kommt aber manchmal ein unangenehmes klebriges Gefühl auf. Wird die Oberfäche sogar noch schlüpfrig, so muß die Hand mehr Kraft aufwenden, um ein Verrutschen des Werkzeugs zu erreichen. Das strapaziert die Muskulatur unnötig.
Hält man aber sein Werkzeug, wie etwa der Holzbildhauer, ständig in der Hand, so empfehle ich die Lackschicht herunterzunehmen, die Oberfläche zu glätten und anschließend leicht einzuölen. Auf jeden Fall sollte hier ein lebensmittelechter Oberflächenschutz eingesetzt werden. Achten Sie bitte bei der Auswahl darauf, daß Sie nicht allergisch auf die Inhaltsstoffe reagieren. Da beim Bildhauern sehr intensiver Kontakt der Handfläche mit dem Holz besteht, sollten nur beste hautfreundliche Stoffe eingesetzt werden (z.B. Mohnöl).
Die Oberfläche des Heftes im Kontaktbereich mit der Hand sollte keine scharfen Kanten aufweisen; andernfalls einfach abschleifen.